Bregenz Die Stadtpfarrkirche St. Gallus in Bregenz gehört mit zu den schönsten Gotteshäusern im Bodenseeraum. Sie ist nicht nur ein barockes Baujuwel, auch von ihrer Ausstattung und Ausgestaltung her ist sie eine der prächtigsten Kirchen. Nun sind zum Teil ihre Kunstschätze in Gefahr und das Innenleben des Gotteshauses bedarf einer Renovierung. Ein Informationsabend dazu stieß auf enormes Interesse.
Eklatante Schäden
Vor 944 Jahren, bei der Gründung des Klosters Mehrerau, fand die Stadtpfarrkirche ihre erste urkundliche Erwähnung. Nach einem Brand 1477 wurde die Kirche, wie wir sie heute kennen, 1480 nach den Plänen von Architekt Franz Anton Beer wieder aufgebaut. Ihre letzte Innenrenovierung liegt mittlerweile 50 Jahre zurück. Inzwischen ziehen sich Risse über die Kirchendecke, auch Wand- und Deckengemälde weisen Risse und schadhafte Stellen auf. Um den heutigen Anforderungen in Sachen Energieeffizienz, Denkmalschutz und Raumklima Genüge zu tun, ist zudem eine Erneuerung der Heizanlage dringend erforderlich. Nicht mehr dem Stand der heutigen Technik entsprechen die Licht- und Tonanlagen, die es ebenfalls zu erneuern gilt. Der Kostenaufwand für die Arbeiten wird seitens der Pfarrei mit rund zwei Millionen Euro beziffert.
Bei einem überaus gut besuchten Informationsabend in der Kirche erläuterten die Verantwortlichen der Renovierungsarbeiten die notwendigen Maßnahmen, den Kostenaufwand und die Aufbringung der dafür notwendigen Mittel. Gemeindeleiter Diakon Gerold Hinteregger, der stellvertretende Vorsitzende des Pfarrkirchenrats, DI Karl Schwärzler, sowie Ing. Kurt Mathis, Verantwortlich für Spenden und Öffentlichkeitsarbeit, beschrieben die einzelnen Arbeitsvorhaben und Finanzierungswege. Den Interessierten wurden anschaulich die Schäden an Gemälden, Skulpturen und der Bausubstanz aufgezeigt. Beeindruckend war eine Proberenovierung im rechten Seitenschiff. Dabei wurde an einem Deckengemälde eine Hälfte bereits gereinigt und die Farben wurden aufgefrischt. Der Unterschied zum verschmutzten Teil des Gemäldes trat klar zutage.
Der frühere Bregenzer Wirtschaftsstadtrat und Abgeordnete zum Nationalrat, Kurt Mathis, erläuterte den notwendigen Finanzierungsaufwand der Arbeiten. Demnach werden zwei Drittel der Investitionskosten von der Diözese, dem Land Vorarlberg, der Landeshauptstadt Bregenz und vom Bundesdenkmalamt getragen. Eine Finanzierung des Gesamtaufwandes ist nur mit Spenden machbar. Dabei ist die Mithilfe der Bevölkerung sowie von Unternehmen und anderen Partnern notwendig. „Gut ein Drittel der Gesamtkosten soll über Spenden finanziert werden. Ein Vorhaben, das die nächsten fünf Jahre beanspruchen wird und das mit zahlreichen Aktionen und vor allem Patenschaften für Gemälde, Figuren und andere Kirchenteile einhergehen wird“, wie Mathis informiert.
Eine Broschüre informiert über die notwendigen Arbeiten und gibt Auskunft über die Unterstützungs- und Spendenmöglichkeiten.
Eingerichtet wurde auch ein Spendenkonto der Pfarrverwaltung St. Gallus:
AT66 3700 0000 0380 6171
Barspenden sind direkt im Pfarramt St. Gallus, Kirchplatz 3, oder im Haus der Kirche, Rathausstraße 25, möglich.
Harry Pfarrmaier