Dies könnte der Bau sein, der mit der ersten urkundlichen Erwähnung 1097 übereinstimmt. Später wurde dieser Bau dann erweitert und ein dreischiffiger Kirchenbau geschaffen, der ab dem zweiten Fenster nach der Kanzel in der gesamten bestehenden Raumbreite fast bis zum heutigen Hochaltar reichte; dort ist ein Sockel für eine Mensa, also einen Altartisch, auszumachen. Unter bzw. hinter dem Hochaltar ist ein später angebauter Polygonalchor zu erahnen.
Auf diesem Niveau wurden einige - wohl in den Fußboden integrierte - Grabplatten gefunden, die zum Teil beschriftet oder mit christlichen Symbolen verziert sind. Bereits bei der Renovierung 1939 wurde unter der Vierung unmittelbar vor den heutigen Stufen ins Presbyterium ein Ziegelgewölbe entdeckt, welches bei der Barockisierung (1737/38) als begehbare Gruft für Priestergräber vorgesehen war. Augenscheinlich waren nicht alle 36 Nischen wirklich besetzt. Unser Pfarrmitglied Dr. Egon Michler hatte als ‚Zeitzeuge’ bei der Informationsveranstaltung zur Renovierung erzählt, dass er damals als achtjähriger Bub 1939 öfters bei diesen Gräbern unten war.
Mit dem Abschluss der archäologischen Arbeiten vor Ort wurden am 12. Juni die Medien und die interessierte Öffentlichkeit über all die Erkenntnisse
informiert. An die hundert Besucher folgten der Einladung und erfuhren von Dr. Andreas Picker vom Bundesdenkmalamt diverse Details und Besonderheiten. - Während nun also diese Ergebnisse noch wissenschaftlich aufbereitet werden, wird die gesamte Grabungsfläche konservatorisch
gesichert und versiegelt, damit die Bauarbeiten fortgeführt werden können. Am 24. September, am Tag des Denkmals, sollen bereits auf dem neuen Fußboden Führungen zur Geschichte und den verbliebenen Kunstschätzen
der Pfarrkirche stattfinden.
Ihnen allen, die Sie dieses große Projekt Kirchenrenovierung mit Ihrem Interesse begleiten bzw. mit Ihren Spenden hoffentlich auch weiterhin unterstützen, ein herzliches „Vergelt’s Gott“.
Hartmut Vogl